…und die Taschen voller Geld… So war es nicht ganz. Aber in Welt waren wir schon.
Wir bedeutet diesmal: Susi, Sophie, Lina, Jasper, Jenny, Claudia, Steffi, Tini, Uschi, Rainer, Christina, Wolfgang und Swani. Mit den tollsten Pferden der Welt. Und mit Finchen und Doni. Und überhaupt!
Es war wie ein Traum, beginnend mit dem Albtraum der Reykur-Verladung, übergehend in das unabgesprochene traumhafte gleichzeitige Ankommen von 4 Gespannen, endend in lauter erschöpften, aber glücklichen Gesichtern, die per „Rungholt-Drive In“ Kuchen ans Auto bekamen und am liebsten für immer geblieben wären.
Am Samstag führten uns unsere Gastgeber ins Katinger Watt. Pure Verarschung, das Katinger Watt ist nämlich kein Watt, sondern ein wunderschönes Waldreitgebiet. Aufgeteilt in zwei Gruppen konnte jeder so reiten wie es ihm beliebt. Leider verlor ein Pferd ein Eisen, so kam es dass die Langsamen die Schnellsten waren. Es macht unglaublich viel Spaß mit 11 Reitern unterwegs zu sein – die Straße gehörte uns!
Wieder daheim, Pferde versorgt, (by the way, Swani-Vafi hat geglaubt er sei schon im Himmel, so toll fand er das Gras), gingen wir zum gemütlichen Teil des Abends über. Hier wird es jetzt für Nicht-Teilnehmer etwas schwieriger dem Text zu folgen, es folgt ein Querschnitt durch unsere Sprüche:
Wer draussen reimt wenn Pferde fressen, muss sich nicht wundern wenn er des Ringelnatzens bezichtigt wird.
Wolfgang ist nach erfolgter Luftmatratzenaktion unser BlaseHase.
Rainer bekommt den Preis für den schönsten bildhaften Ausdruck: Susi stellt eine Vase mit Rosen auf den Tisch und tunkt dabei aus Versehen eine der Rosen mit der Blüte in ein Glas Wein. Darauf Rainer: „Macht nichts, jetzt ist es Roséwein.“
Uns wenn Uschi zu Swani sagt: „halt schnell fest bis es hart wird“, meint sie natürlich das Kerzenwachs und nur deshalb hat Susi sofort mit zugegriffen und geholfen…
So ganz nebenbei ertönt ein Schrei aus dem Nebenzimmer: „Wolfgang, komm schnell her, die Gardine ist in die Sahnetorte gefallen!“ Geschmeckt hat sie trotzdem, glaubt mir!
Jasper zu Uschi, da Finchen schon knurrt und die Zähne fletscht: „Uschi, du begibst dich auf gefährliches Terrarium!“
Beliebter und besonders von Jenny perfekt angewandter Spruch: „…in die Binsen gehen“ nach auch nur schemenhaftem Auftauchen von Schilf – Jedesmal.
Und wer nicht mindestens einmal an diesem Wochenende irgendetwas mit „Welt“ als Spruch gemacht hat, hätte eh nach Hause fahren können.
Rainer zu Uschi: „Wenn ihr mich nicht hättet, hättet ihr schon lange Möpse…! also Mops, äh Hund, nä!“
Es wird bezeugt, dass Swani gesagt haben soll: „Ich hab gesehen dass im Rotwein noch Glas war!“ …kann aber gar nicht sein…öhm…
Jasper und Swani: „Auf die Vafi, Fertig, Los!“
Die Krönung des Abends lieferte Claudia: „Ich hab im Fernsehen gesehen, dass es so Körbe im Meer gibt, in die man sich retten kann.“ Dazu Jenny: „Das war bestimmt bei Käpt’n Blaubär!“
Rainer vorm Frühstück: „Ui, Wolfgang hat ein Loch im Brett, da passt ein Ei rein!“
Uschi zu Rainer: „Du solltest dir mal mit feuchten Händen durch den Kopf fahren.“
Swantje kommt mit einem T-Shirt, auf dem Islandpferde zu sehen sind, in den Raum. Christina: „Wer reitet denn da alles über deine Hüften?“ …als ob da so viel Platz wär….tststs.
Wir waren wohl nicht ganz bei Sinnen vor lauter Wohlbefinden. Es gab ein wunderbares Mahl zu Abend und vor lauter Gemütlichkeit wollte niemand mehr aufstehen…am liebsten wären wir einfach so eingeschlafen. Aber nix da! Es wurde noch gebastelt, jeder seine eigene Schublade. Nein, nicht jeder. Ein kleiner Haufen verweigerte die nächtlich Bastelstunde und Jenny zauberte mit ihrem Talent Schublade um Schublade, so dass ein jeder nur noch beschriften musste. Nun haben wir einen Platz in Welt!
Statt dann brav zu schlafen, hat Swani bis ein Uhr wach gelegen, nicht ohne Jenny und Claudi noch am Einschlafen zu hindern, dann ihren Schlaf um halb vier unterbrochen, um Wolfgang beim Einfangen und Einsperren von Dísa zu lauschen, danach sich von Claudia wecken lassen, als diese um halb sechs zur Toilette musste…weil sie ja um sechs aufstehen wollten um die Pferde auf die Weide zu bringen…. Gesagt, getan. Stockdunkle Nacht empfing uns. Naja, bis auf diesen penetranten Mond. Höchst merkwürdige Geräusche hielten uns nicht davon, ab Vafi hinterher zu pesen, der offensichtlich Gefallen an der Weide gefunden hatte und im Mittelschritt vor Swani herdüste. Zurück im Bett kurzes Einnicken bis ab sieben Uhr die ersten Klogänger die Türen knallen liessen, weil es ja um acht Uhr Frühstück geben sollte…tapfer bis halb acht mit Jenny so getan als hörten sie nichts, bis Claudia wieder aufstand, nur um ewig vor dem besetzten Klo zu warten. Dann, als es fast wirklich so weit war aufzustehen….dann erklang Claudis glockenhelles Stimmchen: AUFSTEHEN! Lass uns mal die Pferde vor dem Frühstück reinholen!
Swani also sich aus dem Bett gerollt (viel bequemer als das blaue Wunder auf dem Jenny lag) und mit Pyjama (in Kennerkreisen auch Pijji genannt), Overall darüber und raus zur Weide.
Claudia natürlich nur im Pijji, ich hatte dummerweise keinen Fotoapparat dabei, singend, trällernd und mit einem Lächeln vorneweg. Erwähnte ich schon wie morgenmuffelig ich bin? Boah, war Claudia wach! Meine Güte!!!
Reykur traute sich nicht mal wegzulaufen und nachdem Claudia ihre beiden Mädels eingefangen hatte, kam sie doch tatsächlich angelaufen. Also wirklich gelaufen. Mann war die wach. Ich nicht. Aber egal, wir waren glücklich! Swani hätte auch schlafend glücklich sein können, aber Claudia brauchte dazu eine riesen Weide mit gemähter Ovalbahn, den weiten blauen Himmel über Welt und die Sonne im Gesicht. Dazu die Pferdchen und die Gewissheit, dass das Frühstück fertig ist…hach, irgendwie hatte sie schon Recht, die Claudi…
Fortsetzung folgt…