Haidbrookhof muss bleiben!

Und wenn die Unterschriften nicht reichen, reiten wir eben ins Rathaus, nicht wahr?
Swani

Heute im Wedel-Schulauer Tageblatt, geschrieben von Uta Paulus:

400 Unterschriften für die Ponys

40 Kinder, viele aus der direkten Nachbarschaft, kümmern sich um die 20 Ponys des Haidbrookhofs. Dieser würde im Falle der Schlödelskamp-Bebauung verschwinden – mit einer Unterschriftenaktion wird für den Erhalt gekämpft.

WEDEL. Wo die Stadt nach Willen der schwarz-grünen Ratsmehrheit eine ökologische Mustersiedlung bauen will, grasen momentan rund 20 Islandponys. Die kleinen Pferde gehören zum Haidbrookhof, einer privaten Weidegemeinschaft, betrieben von der Familie Martin-Schneider. Und diese hat innerhalb von 14 Tagen 400 Unterschriften gesammelt. Damit soll an die Stadt appelliert werden, die geplante Bebauung noch einmal zu überdenken.

Wenn die drei Hektar von der Stadt gepachteten Weidefläche wegfallen, würde dies das Aus für den Hof bedeuten. „Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil wir einfach sagen wollen, ‚hey, wir sind auch noch da'“ erklärt Susi Martin-Schneider. Sie war selbst überrascht, wie schnell sich die ausgelegten Listen füllten mit Namen von Nachbarn, Spaziergängern, Radlern – sowie vielen Eltern.

Denn rund 40 Kinder und Jugendliche kommen regelmäßig auf den Hof, um sich um die Ponys zu kümmern. „Sie übernehmen Verantwortung für ein Tier, lernen reiten und arbeiten mit“, erklärt Martin-Schneider. „Sie halten sich an den Stallplan und helfen bei jedem Wetter.“ Seit 34 Jahren betreibt sie den Stall als Hobby, einige ehemalige „Kinder“ reiten als junge Erwachsene immer noch dort.

6000 Quadratmeter gehören der Familie selbst. Die von der Stadt angedachte Ausgleichsfläche in der Nähe wäre ebenso groß – da keine Weiden in der Nähe sind, wäre das zu wenig Platz für die Tiere, die ganzjährig draußen gehalten werden. Und: dieses Areal ist noch in privater Hand. Ein Standortwechsel wäre auch aus anderen Gründen problematisch: „Hier in unmittelbarer Nähe zum Wohngebiet können die Kinder eigenständig per Rad oder zu Fuß zu kommen“, erklärt Martin-Schneider.

Für Familien ein Grund, in die Moorwegsiedlung zu ziehen. „Und ein Grund, hier zu bleiben“, fügt Mutter Barbara Rieker hinzu, „so etwas findet man nicht wieder“. Auch Insa Prange meint, dass „man sich etwas Schöneres für die Kinder nicht vorstellen kann.“ Würde die Tochter auf einen anderen Reiterhof wechseln, müsse sie dort mit dem Auto hingebracht werden – für die Mütter entspricht dies nicht unbedingt „grüner“ Politik.

Martin-Schneider ist zudem erstaunt, dass für das Neubaugebiet mehrere private Flächen überplant werden. „Auf unserem Grundstück sollte das Regenrückhaltebecken gebaut werden“, sagt sie – obwohl die Familie gar nicht verkaufen möchte. Die Unterschriften für den Erhalt der kleinen „Idylle“, wie es im Anschreiben heißt, wurde bei der Stadt eingereicht.

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