Kürzlich auf der Reeperbahn…

Die neue Kategorie „Gehupft wie gesprungen“ lässt mich solch unvergleiche Geschichten nicht nur hören und genießen, sondern auch Euch zu Gehör bringen:

Eine meiner Lieblingsfreundinnen zieht, wie es sich gehört, in eine Parallelstraße der Reeperbahn, ist somit Anwohnerin. Was kann nun passieren, wenn besagte Freundin vorhat bei einem geselligen Beisammensein einen Kuchen zu kredenzen? Nun, zuerst einmal wird sie ihn einpacken und mit sich führen. Das allein klingt noch nicht spektakulär. Was aber, wenn sie zum Schneiden ein Messer einpackt? Auch noch soweit ok. Der aufregende Teil beginnt jetzt. Sie spaziert mit dem Kuchen und einem Messer „bewaffnet“ die Reeperbahn entlang, um zu ihrer Haltestelle zu kommen….

Wohl wahrnehmend, dass Polizisten sich herumdrücken, doch mit schöner Musik aus dem mp3-player direkt auf den Ohren, geht sie den Bahnsteig entlang. Plötzlich ein gar ruppiges Zupfen an ihrer Jacke.

– Junge Frau, haben Sie uns nicht gehört? Wir haben Ihnen bereits 3x hinterhergerufen!

Sie, an solchen Männerfreundschaften nicht unmittelbar interessiert, zieht die Kopfhörer raus und sagt: Wie bitte?

– Sie haben uns genau verstanden! Sie sollen stehen bleiben und Auskunft geben!

Sich auch nicht als Bahnhofsauskunft verstehend ertönt wieder ein: Wie bitte?


– Nun reichts mir. Stehen bleiben! Haben Sie Waffen bei sich?

Sie, die sich schon seit der rüden Zupferei nicht mehr bewegt hat, entgegnet: Nein.

– Haben Sie mich nicht verstanden? Führen Sie Waffen mit sich?

Nein.

– Ein letztes Mal. Haben Sie eine Waffe?

Nein.

Nun könnte man dieses Spiel noch endlos fortführen, aber nicht mit unserer Polizei. Wenn der potentielle Täter Dich nicht versteht, ändere die Frage:

– Nun gut. Ich frage Sie ein allerletztes Mal: Haben Sie ein Messer bei sich?

Diese Frage ändert alles. Sich besinnend, dass sie das riesige Brotmesser nicht nur tatsächlich bei sich führt, nein, es auch noch in der Tasche stecken hat, die sofort sichtbar wird wenn man den Taschenüberwurf (wie heißt dieses Teil eigentlich wirklich? Für Vorschläge bin ich dankbar) hochhebt…was sie natürlich bei der Passage an den Polizisten vorbei getan hat, um an ihren mp3-player zu gelangen, gelangt sie blitzschnell zu der Erkenntnis dass hier nur die Wahrheit – und nichts als die Wahrheit – weiterhilft.

Ja. Ein Messer, natürlich. Aber ich habe auch einen Kuchen dabei! Sie hebt den gut verpackten Kuchen an.

– Wollen Sie uns verarschen? Messer sind auf der Reeperbahn verboten. Sehen Sie denn die Schilder nicht überall?

waffenverbot2_v-content.jpg

Aber ich habe doch auch einen Kuchen… Sind die auch verboten?

Lange Rede – kurzer Sinn, nach eingehender Inspektion des Kuchens, einem oder zwei genervten Polizistenblicken und dem Gefühl, einen Sieg errungen zu haben in dieser kalten Welt, durfte meine Freundin mit Messer und Kuchen ihres Weges gehen.

Lasst es Euch also eine Lehre sein: Wer ein Messer mit sich führt, sollte auch immer einen Kuchen bei sich haben!

Warum es am 25. Mai angeraten ist, ein Handtuch bei sich zu haben, lest ihr beim nächsten Mal.

Bis dahin
Swani

2 Responses to “Kürzlich auf der Reeperbahn…”

  1. die Uebeltaeterin sagt:

    ich hab dich lieb! du bist die allerallerbeste!!!!
    ich wuerd mich auch ueber „fusswaerts strecken und einfach mal beherzt zuquetschen“ freuen 🙂

Leave a Reply

You must be logged in to post a comment.